Kulturen

Was wächst und blüht denn alles bei uns?


Kleegras

Klee und Gras zusammen gesät ergibt eine leckere, vielseitige Hauptmahlzeit für unsere kleinen und großen Wiederkäuer. Ein großer Teil unserer Fläche dient dadurch dem Futterbau. Im Sommerhalbjahr wird das Kleegras täglich frisch gemäht und im Stall verfüttert. Im Winterhalbjahr bekommen es die Tiere in Form von Heu und Silage. Zwei Jahre bleibt diese Kultur auf einer Fläche. Für den Boden bedeutet es: Ruhe, Humusaufbau und Stickstofffixierung. Denn Klee, als Leguminose, kann mit Hilfe der Knöllchenbakterien zaubern - der Stickstoff aus der Luft wird dem Gras zur Verfügung gestellt. Eine perfekte Zusammenarbeit! Und für die Regenwürmer ist Kleegras eine unterirdische Wohlfühloase.

Getreide - Dinkel, Weizen, Roggen, Hafer und Gerste 

Unsere Brot- und Futtergetreidebestände wirken vielleicht auf den ersten Blick monoton und nicht abwechslungsreich. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man eine zart wachsende Untersaat (Klee und Gras wachsen bodennah zwischen den Getreidestängeln) und einige bunte Farbtupfer. Ob Kamille, Kornblume oder Mohn - für uns nur im begrenzten Rahmen akzeptiert, für die Natur kann es nie genug davon geben. Die Insekten können sich an dieser vielfältigen Nahrung erfreuen, weil wir lediglich das 'Unkraut' regulieren und nicht vollständig mechanisch bekämpfen. Ein echter Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Nützlichkeit für die Natur.

Ölfrüchte - Lein, Raps, Senf und Leindotter 

Einst eine gängige Kultur, für uns ein neues Experiment - der wiederbelebte Öllein-Anbau in Schleswig-Holstein. Die zart blau blühende Feldfrucht überzeugt uns nicht nur mit ihrer hübschen Optik sondern auch mit ihrer Anspruchslosigkeit im Anbau. Herausfordernd ist die Ernte, denn als Faserpflanze wickelt sich der Lein schneller um Mähdrescherteile als man gucken könnte. Da braucht es starke Nerven. Die Etablierung von Ölfrüchten in unserer Fruchtfolge freut nektarsammelnde Insekten und Fotographie-Interessierte! Für die Verarbeitung dieser Kulturen ist eine Ölmühle auf dem Hof entstanden.

Linsen-Gemenge 

Der Anbau eines Gemenges bedeutet mehrere Pflanzenfamilien gleichzeitig auf einer Fläche wachsen zu lassen. Wir sind echte Linsen-Fans. Und damit diese feingliedrige und zarte Pflanze überhaupt wächst und gedeiht, braucht sie den Hafer als Unterstützer. Für die ideale Ergänzung und Abwechslung sorgt der zart gelbblühende Leindotter. Dieses Gemenge wird gemeinsam gesät und etwa 120 Tage später geerntet. Der Linsenanbau, vor etwa 100 Jahren durch die Veränderung der Agrarstruktur in Deutschland vertrieben, erlebt mit uns eine nordische Renaissance in Schleswig-Holstein.

Kartoffeln - echt knorke Knollen 

Laura, Goldmarie oder Belana - früher vermutlich einmal die Namen der schönsten Tochter der Züchter*innen - für uns heute 'nur' Sortenbezeichnungen mit ordentlich Geschmack & Inhalt! Die knorken Knollen überzeugen uns mit ihrer vielseitigen Verwendung in der Küche und mit dem Aspekt, dass Kartoffeln in Schleswig-Holstein einfach Gesetz(t) sind. Beim Pflanzen und Ernten vereint unser Kartoffelanbau viele helfende Hände und wird so zum geselligen Event.

Zwischenfrüchte - je vielseitiger desto besser 

Oft eine vielfältige Mischung aus unterschiedlichen Komponenten wie Phacelia, Ölrettich, Sonnenblumen, Erbsen oder Ramtillkraut. Gesät nach der Ernte einer Hauptkultur als (Winter-) Begrünung und Nährstoffspeicher bis zur Aussaat der nächsten Hauptkultur. So können keine wertvollen Nährstoffe verloren gehen und Humus kann aufgebaut werden. Auch die Bodenlebewesen und Insekten profitieren von der blühenden Grünmasse.

Körnerleguminosen - Ackerbohnen 

Die Ackerbohne eignet sich als Eiweißkomponente für das Kraftfutter der Ziegen und Rinder ideal. Als Leguminose fixiert auch sie Stickstoff aus der Luft und stellt es der nachfolgenden Kultur zur Verfügung. Währenddessen ist die Ackerbohne ein echter Hummel-Magnet und ihre tiefgehenden Wurzel lockern den Boden auf - so haben die Regenwürmer ein leichtes Spiel.

Zwischenfrüchte - je vielseitiger desto besser 

Oft eine vielfältige Mischung aus unterschiedlichen Komponenten wie Phacelia, Ölrettich, Sonnenblumen, Erbsen oder Ramtillkraut. Gesät nach der Ernte einer Hauptkultur als (Winter-) Begrünung und Nährstoffspeicher bis zur Aussaat der nächsten Hauptkultur. So können keine wertvollen Nährstoffe verloren gehen und Humus kann aufgebaut werden. Auch die Bodenlebewesen und Insekten profitieren von der blühenden Grünmasse.